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Der Bundesstaat Delaware an der Atlantikküste verfügt über ein außerordentlich liberales Gesellschaftsrecht. Das höchste Handelsgericht, das Delaware Court of Chancery arbeitet zudem sehr effizient und verfügt über eine lange Tradition und Erfahrung auch bei internationalen Wirtschaftsgeflechten. Das Besondere bei einer Gründung in Delaware ist, dass die Firma nur ihren rechtlichen Sitz dort haben muss. Der physische Standort kann sich in jedem anderen Bundesstaat oder außerhalb der USA befinden. Delaware ist der US-Bundesstaat mit der am Abstand höchsten Zahl an registrierten Kapitalgesellschaften. Der Hauptgrund dafür ist, dass Delaware das für Unternehmen günstigste Gesellschaftsrecht aller US-Bundesstaaten hat. Auch bietet das Handelsregister in Delaware ein noch höheres hohes Maß an Diskretion und Vertraulichkeit als andere US-Bundesstaaten.
Besonders beliebt ist die Firmengründung in Delaware aber auch wegen der vergleichsweise geringen Steuerlast für Unternehmen, die in diesem US-Bundesstaat erhoben werden. So ist es auch kein Wunder, dass etwa 1.300.000 Firmen, darunter 66,8 % der weltweit 500 umsatzstärksten Unternehmen, u.a. auch Google, Facebook, Apple, Coca Cola ihren rechtlichen Sitz in dem kleinen Bundesstaat haben. Ganze 80% der Börsengänge im Jahr 2017 waren Delaware-Gesellschaften!
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den Vereinigten Staaten kein einheitliches Gesellschaftsrecht. Die Gesetzgebung und Regeln zur Firmengründung in den USA werden durch die einzelnen 50 Bundesstaaten selbst festgelegt. So kommt es, dass in den einzelnen Bundesstaaten teilweise ganz unterschiedliche gesetzliche Regelungen gelten.
Ein absolute Sonderstellung innerhalb der USA nimmt der Bundesstaat Delaware ein, ein Mini-Staat an der Ostküste mit knapp 900.000 Einwohnern, etwa 200 km südwestlich von New York gelegen, der seine komplette Gesetzgebung und insbesondere auch seine Steuerpolitik dem Ziel unterworfen hat, Geschäftsleute und Firmen aus dem gesamten In- und Ausland anzuziehen – und der genau das auch mit Bravour geschafft hat: Mehr als eine Million Unternehmen sind hier registriert und das, obwohl die Hauptstadt Wilmington gerade einmal 70.000 Einwohner hat.
Die Gründe für den Run auf Delaware sind dabei vielschichtig und keineswegs einer neueren Entwicklung zu verdanken, denn bereits vor der 1900-Jahrhundertwende versuchten mehrere Staaten innerhalb der USA sich gegenseitig Geschäftsleute abzuwerben um den Staatsetat mit entsprechenden Steuereinnahmen etwas aufzumöbeln. Delaware machte vor allem wegen seiner aggressiven Steuerpolitik, und der Möglichkeit anonyme Firmen dort gründen zu können, in Folge das Rennen.
Weder die Inhaber noch die Geschäftsführer müssen zwingend im Handelsregister veröffentlicht werden. Lediglich ein sogenannten Registered Agent muss vorhanden sein, so dass sowohl in Inhaber als auch Geschäftsführer nicht öffentlich einsehbar sind und auch gegenüber amerikanischen oder ausländischen Behörden werden keinerlei Auskünfte dazu erteilt.
Der zweite Grund ist die Steuerpolitik, die es amerikanischen und auch internationalen Firmen erlaubt, jährlich Milliarden an Steuern einzusparen.
Durch den überdimensional hohen Anteilen an Firmen – und den entsprechenden Rechtsstreitigkeiten, die diese vor Ort ausgetragen haben – hat sich Delaware in den letzten Jahrzehnten darüber hinaus einen unangefochtenen Expertenstatus auf dem Gebiet des amerikanischen Unternehmens- und Wirtschaftsrechts erarbeitet, weshalb die Gerichte – insbesondere der Court of Chancery – innerhalb der USA damit eine Spitzenposition einnehmen, noch weit vor Städten wie New York oder Chicago.
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